Redeangst
Als Redeangst bezeichnet man zumeist die Angst, vor einer Gruppe von Menschen zu sprechen.
Viele Menschen haben Problem beim Sprechen vor Publikum und immer mehr wenden sich deshalb an einen Coach oder Therapeuten.
Redeangst: Lampenfieber kann nützlich sein
Zuerst einmal zu den positiven Seiten: Lampenfieber gehört dazu und auch jahrelange Erfahrung und unzählige Vorträge ändern nichts daran, dass ein gewisses Kribbeln im Bauch und gelegentlich auch feuchte Hände vor einer wichtigen Präsentation auftreten können. Das hat aber auch gute Seiten, denn Lampenfieber ist durchaus nützlich.
Es fühlt sich vielleicht nicht direkt danach an, doch die Anspannung und Nervosität, die mit Lampenfieber einhergehen, sorgen dafür, dass ein Vortrag noch besser wird. Grund dafür ist die Produktion von Adrenalin, das zu Höchstleistungen befähigt. Aufmerksamkeit und Konzentration steigen und der Körper wird besser mit Energie versorgt. Kurz gesagt: Die Spannung hilft uns dabei, die anstehenden Aufgaben zu bewältigen.
Welche Situationen können Redeangst auslösen?
Wie stark die Redeangst ausgeprägt ist, unterscheidet sich wie bei jeder anderen Angst auch von Person zu Person. Somit tritt die Angst auch in verschiedenen Situationen in Erscheinung. Einige klassische Situationen sollen an dieser Stelle noch einmal erwähnt werden:
- Referat in der Schule. Bereits in der Kindheit und Jugend kann Redeangst auftreten. So werden Referate in der Schule für Betroffene zu einer enormen Herausforderung.
- Präsentation an der Universität. Irgendwann während des Studiums kommt der Moment, in dem eine Präsentation vor einem gut gefüllten Hörsaal gehalten werden muss. Mit Redeangst eine Horrorvorstellung.
- Meeting im Büro. Auch ein Meeting im beruflichen Alltag, mit vergleichsweise wenig Anwesenden, kann ausreichen, um Redeangst hervorzurufen. Je größer dabei der Leistungsdruck, desto größer auch die Angst.
- Rede auf einem Familenfest. Selbst im familiären Umfeld kann Redeangst zu einem Problem werden. Vielen ist es fast unmöglich, eine Rede zu halten, auch wenn Sie alle Anwesenden sehr gut kennen.
Redeangst: Welche Ängste lösen Sie aus?
Lampenfieber wirkt sich positiv auf einen bevorstehenden Vortrag aus, die Logophobie hingegen – so der Fachausdruck für die Redeangst – erzeugt ein Gefühl der Panik, so dass es unmöglich erscheint, zu sprechen oder überhaupt nur vor eine Gruppe von Menschen zu treten. Aber was steckt dahinter? Logophobie gehört zu den sozialen Ängsten, daher ist ein Kernproblem der Redeangst die Angst vor sozialer Ablehnung. Im konkreten Fall, nämlich genau dann, wenn ein Vortrag oder eine Präsentation vor einer Gruppe von Menschen gehalten werden soll, lässt sich diese Angst noch weiter unterteilen.
- Die Angst zu versagen. Wer unter Redeangst leidet, macht sich große Gedanken darüber, wie seine Präsentation ankommt. Die Versagensangst, dass der eigene Vortrag bei den Zuhörern auf Ablehnung stoßen könnte, führt teilweise zu regelrechten Panikattacken.
- Die Angst ausgelacht zu werden. Es mag irrational sein, doch genau das sind Ängste von Natur aus. Wer unter Redeangst leidet, hat Angst davor, sich während seines Vortrags zu blamieren und dafür ausgelacht zu werden.
- Die Angst im Mittelpunkt zu stehen. In einigen Fällen kommt es nicht einmal auf die Präsentation an. Allein das Gefühl, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen und von allen Anwesenden beobachtet zu werden, kann ausreichen, um Angstzustände herbeizuführen.
Redeangst: So überwinden Sie Ihre Angst vorm Sprechen
Wie bei anderen Ängsten auch, ist es schwer, Redeangst von heute auf morgen völlig abzulegen. Sie ist tief im Charakter verankert und teilweise wurde sie durch negative Erlebnisse in der Vergangenheit geprägt.
