So überwindet man Lampenfieber
Vor anderen aufzutreten treibt vielen Menschen den Schweiß auf die Stirn. Dabei kann man lernen, das Rampenlicht zu genießen. In der richtigen Dosierung wirkt Nervosität sogar wie Hirndoping.
Lampenfieber – was tun?
Was ist Lampenfieber
Lampenfieber ist ein Phänomen, das einen Redner, Schauspieler oder Musiker vor einem Auftritt befallen kann. Der Hypothalamus, die „Steuerzentrale“ im Gehirn löst eine Sympathicusreaktion aus was zur Folge hat, dass die Nebennierenrinde Adrenalin und Noradrenalin produziert. Das kann positive und negative Auswirkungen haben.
Auswirkungen
Negative Auswirkungen des Lampenfiebers:
- Stotterstimme
- Zittrige Knie
- Blackout
- Angst vor …
- Herz rast
- Schweiss bricht aus
- Blut schiesst in den Kopf
- Gedanken fehlen
- Atem stockt
- Schlaflosigkeit
- Verdauungsstörungen
- Zu viel Lampenfieber lähmt die Kommunikationsprozesse (analog Distress)
Vorteile des Lampenfiebers:
- Lampenfieber ist notwendig
- Mehr Spannung
- Mehr Kraft
- Macht „wach“
- Kribbeln ist gut.
- Lampenfieber ist gleichsam Aufputschmittel
- Ohne Lampenfieber ist ein Auftritt lahm (analog Eustress)
Jede Person hat ein individuelles Lampenfieberprofil.
Gesucht ist eine gesunde Balance: Soviel Lampenfieber als nötig aber nur soviel, dass es den Kommunikationsprozess nicht einschränkt.
Was tun?
- Warten – macht sicher, beruhigt Autosuggesion z.B. „ich freue mich auf den Auftritt“.
- Wissen: Ich darf Fehler machen.
- Wissen: Alle haben Lampenfieber.
- Üben-üben (im Simulator) evt mit Video (*).
- Antizipieren (sich die Situation vorstellen, Fragen, Pannen. vorüberlegen, was tue ich, wenn…).
- Zu Versprecher stehen (verbalisieren).
- Start zelebrieren (lockerer Stellung, Atmen).
- Gestik nicht unterdrücken.
- Autogenes Training – Autosuggestion.
- Mental „Positive Einstellung“.
- Selbstwertgefühl aufbauen (Stärken kennen).
- Erfahrung sammeln „Ich kann es“.
- Jede Gelegenheit nutzen (vor Publikum).
- Ich rede nicht, wenn ich der Aufgabe nicht gewachsen bin, (bei einem Thema bei dem ich nicht kompetent bin).
- sich ablenken
- Vor dem Auftritt evt. Ruhe, Meditation, Entspannung. Übungsbeispiele: Muskeln lockern – spannen -lockern, Arme, Hände und Kopf gleichsam ausschütteln, Kiefer lockern.
- Atemübungen.
- Genug schlafen.
(*) Üben heisst trainieren. Stegreifspiele, Rollenspiele, eventuell im Simulator mit Experten oder Kommunikationsberater. Das Lesen dieser Tipps genügt nicht.
„Ich habe heute noch Angst, vor der Kamera andere zu enttäuschen“.
(Kurt Aeschbacher)
Die Aussage tröstlich und macht bewusst, dass auch Promis Lampenfieber haben. Viktor Giacobbo kommt dank Lampenfieber erst recht auf Touren:
„Die Anspannung hilft mir bei der Konzentration!“
